Gemeinsames Lernen

... der Grundschule Hugo Knauer in Herdecke

An der Grundschule Hugo Knauer werden im Gemeinsamen Lernen Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfen gemeinsam unterrichtet und gefördert. Dabei gilt der Grundsatz, dass jedes Kind sich in der Schule wohl fühlen soll.

Für die erfolgreiche Förderung der Schülerinnen und Schüler unserer Schule ist es notwendig, Unterricht zu differenzieren und zu individualisieren. Dabei wird Differenzierung und Individualisierung als Ausdruck der Kindzentrierung verstanden. Die individuellen erzieherischen und fachlichen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler werden in unserem Förderkonzept berücksichtigt und die Förderung so konzipiert, dass sowohl Kinder mit als auch Kinder ohne sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf gemäß ihren Fähigkeiten erfolgreich gemeinsam Lernen können. 

Zielsetzung des GL

Ziel des Gemeinsamen Lernens ist es, dass alle Schülerinnen und Schüler am Unterricht erfolgreich teilnehmen und individuell kompetenzorientiert gefördert werden.

Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf können verschiedenen Bildungsgängen zugeordnet sein:
 

  • Bildungsgang der Grundschule (Förderschwerpunkte „Sprache“, „emotionale und soziale Entwicklung“, „körperliche und motorische Entwicklung“, „Sehen“, „Hören und Kommunikation“),
  • Bildungsgang „Lernen“ (Richtlinien und Lehrpläne der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt "Lernen"),
  • Bildungsgang „Geistige Entwicklung“ (Richtlinien und Lehrpläne der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt "Geistige Entwicklung").


Schülerinnen und Schüler, bei denen eine Form des Autismus diagnostiziert wurde, sind, sofern sonderpädagogischer Unterstützungsbedarf besteht, entweder dem Förderschwerpunkt „emotionale und soziale Entwicklung“ oder dem Förderschwerpunkt „Lernen“ bzw. „Geistige Entwicklung“ zugeordnet.

Die Besonderheiten, die Schülerinnen und Schüler mit ihrem Förderschwerpunkt mitbringen, sollen bei der Umsetzung des Gemeinsamen Lernens berücksichtigt werden:

FSP Sprache: Sprache und Kommunikation als grundlegendes spezifisches Element eines fördernden Unterrichts,

FSP ES: Entwicklung, Erziehung, Lernkompetenzen und Erwerb von Regulations-, Planungs- und Kontrollkompetenzen als vorrangiges Entwicklungsziel,

FSP KM: Bewegung und Bewegungsförderung als spezifisches unterrichtliches Element,

FSP Lernen: Förderung der Wahrnehmungsfähigkeit, Aufbau eines grundlegenden Lerninteresses, Vermittlung einer grundlegenden Arbeitshaltung sowie Arbeitsstrategien / grundlegender Lernstrategien, Entwicklung von Planungskompetenzen.

Die Verhaltensweisen von Schülerinnen und Schülern mit einer Form des Autismus sind durch Erziehung, Unterricht und spezielle Förderung und Therapie in ihrem jeweiligen Erscheinungsbild langfristig beeinflussbar.

Realisierung des GL

Das Gemeinsame Lernen muss sich am sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf der jeweiligen Schülerin / des jeweiligen Schülers und den Rahmenbedingungen der Grundschule Hugo Knauer orientieren. Diese Kinder benötigen in besonderem Maße verlässliche Strukturen zur eigenen Orientierung und zum erfolgreichen Lernen.

Das gemeinsame Lernen kann in verschiedenen Formen organisiert werden:
 

  • individuelle Unterstützung im Rahmen des Teamteaching im Klassenunterricht (verantwortet von der Lehrkraft der Grundschule und der GL-Lehrkraft),
  • Fördergruppen sowohl innerhalb als auch außerhalb des Klassenverbandes,
  • klassenübergreifende Fördergruppen mit Kindern mit und ohne sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf,
  • Maßnahmen zur Einzelförderung parallel zum Klassenunterricht,
  • Maßnahmen zur Einzelförderung zusätzlich zum Klassenunterricht,
  • Hospitation und Unterrichtsbeobachtung zur Entwicklung und Fortschreibung der Förderpläne.


Dabei sollte die sonderpädagogische Unterstützung möglichst viele Situationen des gemeinsamen Lernens berücksichtigen. Das gemeinsame Lernen erfolgt in Teamarbeit zwischen den Lehrkräften der Grundschule und den GL-Lehrkräften.

Die Schülerinnen und Schüler sollen - unabhängig von der Zuordnung zu einem Förderschwerpunkt - durch verschiedene differenzierende Unterrichtsformen kompetenzorientiert gefördert werden. Spiel und - darauf aufbauend - projektorientierter Unterricht und Werkstattarbeit stellt für alle Schüler eine grundlegende Form der Auseinandersetzung mit den eigenen Kompetenzen, des sozialen Umfeldes und der Lebenswelt dar. In der Grundschule Hugo Knauer wird besonders viel Wert darauf gelegt, viele Gespräche mit Kindern, Eltern und Lehrern sowie Betreuern zu führen.

Für die äußere Differenzierung im Rahmen des Gemeinsamen Lernens stehen verschiedene Räume zur Verfügung:

  • Bücherei,
  • Musikraum,
  • Spielezimmer
  • Räume des Ganztages.



Einsatz der GL-Lehrkräfte:

  • Unterstützung der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf im Gemeinsamen Lernen,
  • Unterstützung von Schülerinnen und Schüler, die von Behinderung bedroht sind (Prävention),
  • Beratung,
  • Vertretungsunterricht in GL-Klassen wenn nötig.

Förderplanung

Für alle Schülerinnen und Schüler der Grundschule Hugo Knauer ist ein Förderplan verpflichtend, der fortgeschrieben und auch den Erziehungsberechtigten vorgestellt wird.

Die Arbeit an der Förderplanung findet im Spannungsfeld zwischen Ganzheitlichkeit und Schwerpunktsetzung statt. Eine Vernetzung aller Lern- und Entwicklungsbereiche ermöglicht auch bei Schwerpunktsetzung eine ganzheitliche Orientierung.

Förderplanung formuliert Ziele und Maßnahmen, die zum Aufbau von Motivation, zur Entwicklung kognitiver und sprachlich-kommunikativer, motorischer und sozialer Kompetenzen beitragen. Sie verzahnt fachdidaktische Anliegen mit entwicklungsspezifischen Förderaspekten, bietet Hinweise auf Umsetzungsmöglichkeiten im Unterricht und für die Unterrichtsvorbereitung.

Der Prozess der Förderplanung erfolgt nach den Prinzipien: Beobachten - Planen - Fördern - Überprüfen / Evaluieren im Hinblick auf die Entwicklungsbereiche Wahrnehmung, Motorik, Kognition, Sprache, Sozialverhalten und Emotionalität.

Der Förderplan

  • fasst wichtige Informationen über einen Schüler / eine Schülerin zusammen,
  • beschreibt Entwicklungsziele und setzt Schwerpunkte,
  • legt Maßnahmen und Verantwortlichkeiten fest.


Die Förderplanung liegt in der gemeinsamen Verantwortung der beteiligten Lehrkräfte.

Arbeitsfelder der GL-Lehrkraft sind

Fördern und Unterrichten / Diagnostizieren, Erziehen, Beraten, Leistung Messen und Beurteilen, Organisieren und Verwalten, Evaluieren und Innovieren, außerunterrichtliche Arbeitsfelder.